Die Geschichte des Mensinghofes im Hummelweg 2 in Oerie
Die Anfänge
1847 ging die Hofstelle 8b, die bis dato dem Grundherr von Reden gehörte, an Ernst Mensing.
Zu der Hofstelle 8b, an der sich heute das Haus mit der Adresse „Zum Walde 12“ befindet, gehörte ein Obstgarten, der bis zur Becke reichte. Im folgenden Jahr wurde dort eine Scheune gebaut.
Am 20.Februar 1874 wurde der Halbmeier Heinrich Mensing in die Höferolle eingetragen. Er war somit zum Eigentümer der Hofstelle 8b geworden.
Zur Jahrhundertwende war dann die Hofstelle „Zum Walde“ zu klein geworden und es wurde ein neues Wohnhaus – heute Hummelweg 2 – erbaut…
Die neue HoFstelle
Das Wohngebäude der neuen Hofstelle wurde nach dem Stil der sogenannten „Rübenburgen“ 1900 fertiggestellt. Dieses Wohngebäude kann man insgesamt (Stand 2024) dreimal in Oerie vorfinden.
Angrenzend um den Mensinghof im Hummelweg gab es große Obstgärten, die in den 1970er zum Feld und in den 2000ern zu einen Wohngebiet umgewidmet wurden:
Der alte Schafstall
Als Überbleibsel der alten Hofstelle war der Schafstelle immer noch Teil des Hofes. Dort wurden lange noch Schafe untergebracht.
Am 15. Juli 1970 brannte der Schafstall aus ungeklärter Ursache ab.
Das Schicksal des Mensinghofes
Heinrich Mensing, geboren am 25.03.1919, übernahm den Hof von seinem Vater Friedrich Mensing (12.04.1876 – 02.07.1943).
Heinrich Mensing, der nach Krieg von 1949 bis 1960 Bürgermeister von Oerie war, verstarb mit 43 Jahren 1962.
Nach dem frühen Tod des Hofeigentümers war seine Witwe Else vor eine Wahl gestellt: den Hof aufgeben, oder diesen zu erhalten, damit der älteste Sohn Heinrich „Heinz“ den Hof übernehmen konnte. Neben Heinz hatte Else noch zwei weitere Kinder, die ältere Tochter Hannelore und den jüngeren Bruder Rainer. Heinz war erst 13 Jahre alt, als sein Vater starb. Mit vereinten Kräften schaffte es Else Mensing, den Hof zu erhalten und diesen an ihren Sohn Heinz zu übergeben.
Aber Jahre später, am Abend des 07.10.1998, verstarb auch Heinz Mensing plötzlich. Und für Else Mensing, die schon 1980 ihren jüngsten Sohn Rainer mit 28 Jahren verlor brach eine Welt zusammen. Bis zu ihrem Tod im Jahr 2016 wusste Else Mensing nicht, dass der Hof, für den sie ihr ganzes Leben arbeitete, von der Witwe ihres Sohnes verkauft worden war.
Heute ist die Hofstelle nicht mehr Teil eines landwirtschaftlichen Betriebes und dient als Wohnstätte.